OEM & Lieferant Ausgabe 1/2022

Elektromobilität Batterieproduktion für E-Mobilität Welche Herausforderungen OEMs jetzt angehen müssen Von Thorben Kerkenberg, Senior Manager, Produktmanager und Markus Kreutmeier, Geschäftsfeldleiter Automotive, UNITY AG Als Schlüsselkomponente eines Elektroautos hat die Batterie den größten Anteil an dessen Wertschöpfung. Mit der voranschreitenden Elektromobilität wird sich der Bedarf an Zellen zur Herstellung leistungsstarker Batterien bis zum Ende des Jahrzehnts voraussichtlich mehr als verzehnfachen. Auch wenn die meisten Zellen für den europäischen Markt aktuell noch aus dem asiatischen Raum importiert werden, entstehen in Europa aktuell viele neue Batteriefabriken und -projekte, welche in Zukunft die hohe Nachfrage der OEMs decken sollen. Dadurch entstehen völlig neue Zuliefernetzwerke zwischen OEMs, Batterielieferanten und Rohstof flieferanten, welche neue Herausforderungen für das Lieferantenmanagement und die Sicherstellung nachhaltiger Lieferketten mit sich bringen. Herausforderung Lieferantenmanagement Die laufende Transformation vom Verbrennungsmotor hin zur E-Mobilität verändert das Lieferantenportfolio der OEMs grundlegend. Neue Zulieferer aus den Bereichen Batteriezelle, -modul, und -pack sowie weiterer Komponenten müssen in die Produktentstehungsprozesse der OEMs integriert und ein reibungsloser Produktanlauf abgesichert werden. Mit der Fertigung von Batteriezellen kommt dabei eine Komponente hinzu, welche nicht der klassischen Stückgutproduktion der Automobilindustrie entspricht. Neue Materialien und neue Lieferanten müssen folglich in Prozesse integriert werden, welche sich aktuell im Wandel befinden. In solch einem komplexen Umfeld ist ein strukturiertes Lieferantenmanagement entscheidend. Dabei müssen zum einen Lieferanten hinsichtlich der hohen Anforderungen an Qualität, Lieferzeit und Prozesssicherheit in der Automobilindustrie entwickelt werden. Zum anderen müssen effiziente und ausfallsichere Lieferketten aufgebaut und koordiniert werden. Hier zahlt sich eine externe Beratung aus, die anhand der aktuellen und zukünftigen Herausforderungen der OEMs neue Impulse für die Planung und Optimierung von Supply Chain Strategien und Lieferantenmanagement gibt. Nachhaltigkeitsstrategie als Wettbewerbsfaktor Auch beim Thema Nachhaltigkeit spielt die Supply Chain eine entscheidende Rolle. Eine Wertschöpfungskette, die ganzheitlich auf Nachhaltigkeit setzt, kann die Akzeptanz für die Batterietechnologie erheblich steigern. Somit ist Nachhaltigkeit in Zukunft nicht mehr nur eine gesetzliche Anforderung, sondern ein entscheidender Wettbewerbsfaktor. Nachhaltigkeit kann sich dabei auf viele verschiedene Aspekte beziehen und muss entlang der gesamten Wertschöpfungskette betrachtet werden. Lieferketten müssen effizient gestaltet sein, Produktionsstätten sollten einen möglichst geringen Einfluss auf die Umwelt haben und verwendete Materialien sollten unter Achtung sozialer und ökologischer Standards abgebaut und produziert werden. Um diese Themen gesamtheitlich anzugehen, ist eine umfangreiche Kenntnis der relevanten Nachhaltigkeitsindikatoren, Normen, Zertifikate und Organisationen notwendig, die die Batterieproduktion weiter in Richtung einer nachhaltigen Wertschöpfung bringen. Durch eine genaue Analyse der relevanten Indikatoren können strategische Optionen und Ideen entwickelt und eine Roadmap in Richtung nachhaltige Batterieproduktion gestaltet werden. Auch hier ist ein professioneller Blick von außen von Vorteil, um das Thema Nachhaltigkeit systematisch in der Unternehmensstrategie zu verankern und es von einer regulatorischen Pflicht zum entscheidenden Erfolgsfaktor zu machen. UNITY AG www.unity.de/branchen/automotive Teilen Bild: © UNITY AG Die fortschreitende Elektromobilität stellt OEMs vor neue Herausforderungen. 41

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